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- Dokumentation zu GEMINI Version 1.2
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- Copyright (C) 1990 by Gereon Steffens & Stefan Eissing
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- GEMINI ist ein Shareware-Programm von
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- Stefan Eissing und Gereon Steffens
- Dorfbauerschaft 7
- 4419 Laer-Holthausen
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- Mailbox: MAUS Steinfurt, 02572-88881
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- GEMINI ist ein alternativer Desktop für alle Rechner der Atari ST/TT-Serie
- mit mindestens einem Megabyte RAM. Für die Benutzung von GEMINI ist es
- erforderlich, daß der Rechner mit TOS 1.02 (dem "Blitter-TOS") oder neueren
- Versionen, also TOS 1.04 (dem "Rainbow-TOS"), TOS 1.06 (dem TOS des STe)
- oder TOS 3.01 (dem TOS des TT) ausgestattet ist.
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- Sollten Sie GEMINI.APP auf einer zu alten Version des Betriebssystems
- starten, so wird eine Meldung ausgegeben und das Programm beendet sich
- wieder. Wenn Sie nicht wissen, welche Version Sie haben, können Sie Gemini also
- einfach testweise starten.
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- Sollte GEMINI sich weigern, auf Ihrem Rechner zu laufen, so ist das zwar
- sehr schade für Sie, aber Sie brauchen nicht gleich zu verzweifeln!
- Auf der Diskette, die wir Ihnen geschickt haben, befinden sich auch noch
- die Programme MUPFEL.APP und VENUS.APP. Diese beiden laufen auf allen
- ST-Computern und bieten fast (aber auch nur fast) denselben Komfort wie
- GEMINI.
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- Ohne Festplatte ist eine Benutzung zwar möglich, aber nicht sehr sinnvoll,
- da z.B. das Kopieren von Dateien auf einem Diskettenlaufwerk mit zwei
- verschiedenen Disketten in GEMINI nicht sehr komfortabel ist.
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- GEMINI ist (wie der Name schon sagt) eigentlich nicht ein Programm, sondern
- zwei. Die Grundidee ist folgende: Eine mausgesteuerte Benutzeroberfläche
- ist zwar prinzipiell schön, aber in einigen Fällen ist eine "herkömmliche"
- Schnittstelle über einen Kommandozeilen-Interpreter einfacher und schneller
- zu bedienen. Ganz davon abgesehen lässt der Original-Desktop des Ataris ja
- einiges an Bedienungskomfort zu wünschen übrig.
- Aus dieser Überlegung heraus wurden zwei zunächst unabhängige Programme
- entwickelt, nämlich MUPFEL, eine "klassische" Shell ohne Maus und Grafik-
- zauber, und VENUS als komfortable und schnelle(!) grafische Oberfläche.
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- Ein Wort zur Namensgebung: MUPFEL kommt von Ping, dem Pinguin aus "Urmel
- aus dem Eis", der immer Wawa's Schlafmuschel (seine "Shell") benutzt und
- sagt "Ich will auch eine Mupfel!". VENUS lag dann nahe, in Anlehnung an das
- berühmte Bild von Boticelli, auf dem die schaumgeborene Venus in einer
- Muschel an den Meeresstrand kommt. GEMINI (die Zwillinge) ist die Kom-
- bination aus beiden.
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- Auf Anfrage ist bei den Autoren die englischsprachige Version von MUPFEL,
- VENUS und GEMINI erhältlich.
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- Wie funktioniert das ganze nun? Zunächst ist ja MUPFEL eine Shell, also
- ein Programm, das Eingaben von der Tastatur verarbeitet, die als Basis
- Funktionen wie Löschen, Kopieren und Umbenennen von Dateien, Starten von
- Programmen usw zur Verfügung stellt. Alle diese Funktionen werden auch
- von VENUS ausgenutzt, da es ja unvernünftig wäre solche Sachen doppelt zu
- programmieren. Das bedeutet also z.B., daß nach dem Verschieben von
- Dateien von einem Fenster zum anderen von VENUS eine entsprechene
- Kommandozeile wie z.B. 'noalias cp c:\test\otto d:\otto' zusammengebaut
- wird, die an die MUPFEL weitergereicht wird (Für Experten: Dies geschieht
- über die Funktion system() und die Systemvariable _shell_p des Betriebs-
- systems des Atari).
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- Alle Mupfel-Kommandos, die von VENUS benutzt werden, werden mittels
- "noalias" an Mupfel übergeben (siehe auch MUPFEL.DOC), so daß keine
- Konflikte mit vom Benutzer definierten Aliasen auftreten können.
- Ausnahme: Die Kommandos more und print, die Venus zum Anzeigen und
- Drucken von Dateien verwendet, können durch ein Alias ersetzt werden!
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- Somit ist VENUS also eine Shell im eigentlichen Sinne (nämlich ein
- Programm, daß Aktionen des Benutzers in die womöglich kryptischen
- Befehle der darunterliegenden Ebene übersetzt).
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- Die beiden anderen Dateien in diesem Verzeichnis (VENUS.DOC und MUPFEL.DOC)
- beziehen sich auf die jeweiligen Einzel-Versionen von MUPFEL und VENUS.
- In dieser Datei werden nur die darüberhinausgehenden Möglichkeiten der
- kombinierten Version, also GEMINI, beschrieben. Sie sollten sich somit
- erst einmal diese beiden Dateien durchlesen, damit Sie mit der
- Funktionsweise dieser beiden Programme etwas vertraut sind!
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- Zunächst fallen zwei Menüpunkte auf: "Console-Fenster" und "Console..."
- im Menü "Extras". Bei "Console-Fenster" wird das sogenannte
- Console-Fenster geöffnet, in dem die direkte Kommandoeingabe für die
- MUPFEL möglich ist. Dieses Fenster ist ein ganz normales Fenster, in dem
- auch TOS-Programme (also Programme, die nur Buchstaben ausgeben) laufen
- können.
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- Für Experten: Dazu werden auf niedrigster Ebene die Vektoren für die
- BIOS-Zeichenausgabe für die Devices CON (2) und RAWCON (5) auf den
- GEMINI-internen VT-52-Emulator umgebogen.
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- Nach Anwahl von "Console..." erscheint eine Dialogbox, in der ver-
- schiedene Parameter für das Console-Fenster eingestellt werden können.
- Diese Parameter sind im einzelnen: Der zu verwendende Zeichensatz (Font),
- die Größe (in Points, d.h. 1/72 Inch) des Fonts, sowie die Anzahl der
- Zeichen pro Zeile und der Zeilen im Console Window.
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- Die Einstellung des Zeichensatzes erfolgt in der linken Box, die möglichen
- Größen, die Sie auswählen können, stehen in der Box rechts daneben.
- Eine Auswahl ist nur möglich, wenn im AUTO-Ordner beim Booten GDOS.PRG
- oder AMCGDOS.PRG installiert war. AMCLIGHT.PRG (eine spezielle Version
- von AMCGDOS 4.0 für Gemini-Benutzer) befindet sich im AUTO-Ordner
- dieser Diskette. Ohne GDOS bzw AMCGDOS ist nur der Systemzeichensatz
- verfügbar.
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- Bei der Auswahl der Zeichensätze werden nur solche zugelassen, die
- NICHT Proportional sind, d.h. bei denen alle Zeichen die gleiche Breite
- haben.
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- Zum besseren Verständnis: GDOS ist kein Programm, das speziell zu GEMINI
- gehört! Vielmehr handelt es sich um einen wichtigen Teil des Betriebs-
- systems Ihres Rechners. Nur mit GDOS ist es möglich mehrere Zeichensätze
- zu benutzen. Da es zu den Anfangszeiten des ST dieses Programm nicht gab,
- gibt es immer noch Programme, die nicht laufen, wenn GDOS benutzt wird.
- Dies ist allerdings ein Fehler dieser Programme und hat nichts mit
- GEMINI zu tun. Sie sollten sich an die Hersteller dieser Programme wenden
- und eine neue Version fordern. Können Sie auf diese alten Programme nicht
- verzichten, so können Sie auch GDOS aus dem AUTO-Ordner entfernen.
- GEMINI ist nicht auf dieses Programm angewiesen.
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- Die Größe des Console Windows ist in weiten Grenzen einstellbar. Die
- aktuelle Größe wird von GEMINI auch in den sog. VDI-Escape-Variablen
- eingetragen, allerdings gibt es nur wenige Programme die mit einer
- anderen Größe als 80*25 arbeiten können.
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- Beim Start von GEMINI werden, falls vorhanden, zwei sog. Autostart-
- Dateien ausgeführt. Dies sind die Dateien MUPFEL.MUP (siehe Beispiel)
- und GEMINI.MUP. Der wichtige Unterschied zwischen diesen Dateien ist,
- daß in MUPFEL.MUP keine Programme gestartet werden können und der Befehl
- "cd" nicht erlaubt ist. In GEMINI.MUP können beliebige
- Befehle stehen. Zu beachten ist, daß sämtliche Environment-Variablen
- (siehe auch MUPFEL.DOC) in MUPFEL.MUP zu setzen sind, da einige schon
- bei der Initialisierung von VENUS benötigt werden (speziell SCRAPDIR
- und TRASHDIR).
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- Weitere Besonderheiten in GEMINI:
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- Ab Version 1.2 von GEMINI ist es möglich mit der Tastatur und der Maus
- gleichzeitig zu arbeiten, wenn Sie das Console-Fenster aktiviert haben.
- Wenn Sie mit der Maus in das Console-Fenster klicken und den Knopf an
- der Maus gedrückt halten, so wird der Text, über den Sie fahren,
- selektiert (weiße Schrift auf schwarzem Grund). Lassen Sie den Knopf
- wieder los, so erscheint eine kleine Box, in der Sie anklicken können, was
- mit dem selektierten Text geschehen soll.
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- "Einfügen" fügt den Text an der Position des Cursors ein, so als ob Sie
- ihn mit der Tastatur eingegeben hätten.
- "Kopieren" kopiert diesen Text in das Klemmbrett, genauer in die Datei
- SCRAP.TXT. Wenn Sie nun ein Programm starten, das das Klemmbrett unter-
- stützt (Wordsplus, Edison, Turbo C, SciGraph), so können Sie dort mit
- der Funktion "Einfügen" diesen Text weiterbenutzen.
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- Sollten Sie diese Selektion von Text im Console-Fenster mit einem
- Doppelklick beginnen (ein guter Test für Ihre Fingerfertigkeit), so
- selektiert GEMINI immer nur ganze Wörter.
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- Weitere Besonderheit: Sie können Objekte, also alle Icons für Dateien,
- Ordner, Laufwerke, etc., in das Console-Fenster ziehen. Der Name dieser
- Objekte wird dann an der Position des Cursors eingefügt. Somit ist es
- ganz einfach ein Kommando der Mupfel auf ein Icon von VENUS wirken zu
- lassen.
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- Zur Installation:
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- Damit GEMINI problemlos laufen kann, müssen sich folgende Dateien im
- selben Ordner befinden: GEMINI.APP, GEMINI.RSC, GEMINIIC.RSC, GEMINI.INF,
- MUPFEL.MUP, RUNNER.APP, GBOOTxxx.APP und EXIT.PRG (Diese Dateien befinden
- sich im Ordner GEMINI auf der Auslieferungsdiskette im Archiv GDIST1_2.
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- Benutzer mit einer Festplatte können sich den Ordner GEMINI an jede
- beliebige Stelle auf ihrem Dateisystem kopieren.
- Wenn sie schon ein GDOS installiert haben, sollten sie alle Dateien aus
- dem Ordner GEMSYS in Ihren Font-Ordner kopieren. Falls Sie GDOS noch
- nicht benutzen, so ist eine Installation nicht schwer:
- a) Kopieren Sie das Programm AMCGDOS.PRG in IHREN AUTO-Ordner,
- b) Kopieren Sie den Ordner GEMSYS und die Datei ASSIGN.SYS in das
- Verzeichnis, in dem sich auch IHR AUTO-Ordner befindet,
- c) Ändern Sie den Pfad, der in ASSIGN.SYS steht, entsprechend. mit einem
- Text-Editor (Edison, Wordplus, etc.).
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- Die Ordner DOC und SAMPLES können Sie aufbewahren, wo es Ihnen beliebt.
- Wir bitten Sie nur sich die Dokumentationen, die sich im Ordner DOC
- befinden, durchzulesen, da nur so eine möglichst effiziente Benutzung
- von GEMINI möglich ist und sie sonst viele nützliche Besonderheiten
- übersehen könnten, bzw. sich unnötig mit Problemen herumquälen.
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- ACHTUNG: Unter TOS 1.04 (und neueren Versionen) des Betriebsystems kann
- ein Programm im Desktop des Atari als Auto-Start-Programm installiert
- werden. Dann wird es gleich nach dem Laden der Accessories gestartet!
- Dazu klicken Sie einfach GEMINI.APP einmal an, selektierten
- "Anwendung..." im Menü "EXTRAS" des Atari-Desktop und klicken auf
- den Button "Auto". Danach verlassen Sie diesen Dialog mit "OK" und
- speichern dies mit "Arbeit sichern" ab. Beim nächsten Start ihres
- Rechners wird dann GEMINI automatisch geladen.
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- WARNUNG: Haben Sie beim Auto-Start von GEMINI Probleme, wenn Sie GEMINI
- wieder verlassen, so sollten Sie besser GBOOTxxx.APP anmelden. Lesen Sie
- dazu bitte auch GBOOT.DOC!
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- Wir wünschen viel Spaß!
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- Stefan Eissing & Gereon Steffens